Fernwärme
Fernwärme zunächst auf Eis gelegt
Stadt Wiesmoor hebt Ausschreibung für den Bau und den Betrieb eines Fernwärmenetzes auf - zu teuer
Wiesmoor. Die Stadt Wiesmoor legt ihre Fernwärmepläne vorerst auf Eis. Zwar sind Verwaltung und Politik nach wie vor der Überzeugung, dass die Versorgung öffentlicher und privater Gebäude in der Stadt mit der Abwärme des Biomassekraftwerks an der Ilex-Straße zukunftsweisend wäre; jedoch hat eine Ausschreibung, in der nach einem Erbauer und Betreiber des Netzes gesucht wurde, jetzt ergeben, dass die Kosten pro Kilowattstunde so hoch liegen würden, dass diese auf lange Sicht nicht konkurrenzfähig wären. Der Verwaltungsausschuss hat deshalb die Aufhebung der Ausschreibung beschlossen.
Ausgangspunkt aller Überlegungen ist, dass auf der einen Seite die Heizungssysteme vieler öffentlicher Gebäude wenn nicht abgängig, so doch in die Jahre gekommen sind, die Stadt ein neues Gewerbegebiet ausweist, eine sogenannte „Neue Mitte“ plant und auf der anderen Seite in Wiesmoor ein Biomassekraftwerk Strom erzeugt, das jedes Jahr rund 40 GWh Wärme in die Luft bläst.
Im Mai 2022 haben deshalb Mitarbeiter des Energieversorgers Stadtwerke Bremen (swb) den Fraktionen im Wiesmoorer Rat Überlegungen zur „CO2-neutralen Wärmeversorgung Wiesmoors“ vorgestellt. Der Verwaltungsausschuss hat darauf am 23. Mai 2022 eine Machbarkeitsstudie für eine CO2-neutrale Wärmeversorgung bei der swb Services AG & Co. KG in Auftrag gegeben. Das positive Ergebnis dieser Studie wurde ein Jahr später im Ausschuss für Stadtentwicklung, Klima und Umweltschutz vorgestellt, worauf der Verwaltungsausschuss eine europaweite Ausschreibung beschloss.
Auf diese Ausschreibung ging nur ein Gebot ein, dessen Gesamtwärmepreis nicht zufriedenstellend war. Außerdem sollten die Zeiten, in denen das Kraftwerk gereinigt werden muss und keine Wärme liefert, mit einem Ölbrennwertkessel überbrückt werden.
Die Verwaltung forderte darauf den Bieter auf, ein optimiertes Angebot abzugeben und statt Öl Gas zu verbrennen. Der Preis für eine Kilowattstunde lag in diesem Angebot noch höher, als in dem vorangegangenen ersten Angebot. Angesichts dieser Tatsache blieb der Stadt zunächst zu ihrer großen Enttäuschung nichts anderes übrig als die Ausschreibung wegen Unwirtschaftlichkeit aufzuheben.